50 Jahre Suchthilfe – Gratuliert, gedankt, gefeiert

von Anna Neumann

30.11.2023

Die Suchthilfe der Diakonie An Sieg und Rhein leistet vorbildliche Arbeit. „Machen Sie weiter so“, gratulierte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert.


In seinem digitalen Grußwort zur Feier des 50-jährigen Bestehens der in Troisdorf angesiedelten Suchthilfe erklärte Blienert, dass Menschen mit einem Suchtproblem Schutz und Hilfe benötigen. „Mit alten Vorurteilen und Moralvorstellungen muss Schluss sein. Sucht ist eine Erkrankung. Niemand sucht sich das aus.“

Die Suchthilfe an Sieg und Rhein lebe das seit 50 Jahren vor. „Sie waren einer der Vorreiter der akzeptierenden Suchthilfe.“ Früh erkannt habe die Suchthilfe, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien „ein Thema für sich sind“ und ebenfalls Unterstützung benötigen, lobte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Das Video wurde beim Jubiläumsfest eingespielt.

Bei der Feier dankte Suchthilfe-Leiter Jürgen Graff den Besucher:innen und Klient:innen für ihr Vertrauen und seinen Mitarbeitenden für Kreativität und Initiative. Auch Patrick Ehmann, Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein, wandte sich „an erster Stelle“ an die Klient:innen der Suchthilfe – die Gäste des Café Koko, des Drogenkonsumraums, des Platzes an der Kuttgasse. Ziel sei immer, ihnen einen „guten Ort zu bieten, an dem Sie sich wohlfühlen“.

Für das „starke Engagement“ der Suchthilfe dankte die Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Versorgung des Rhein-Sieg-Kreises, Ulla Thiel. Die Hilfen erfolgten „fachlich fundiert und getragen von großer Empathie“. Erkan Zorlu, der stellvertretende Bürgermeister von Troisdorf, sagte, die Suchthilfe sei „Lebenshilfe, oft auch Überlebenshilfe“. Er dankte für die „wertvolle Arbeit“.

Selbsthilfe ist ein wichtiger Bestandteil der Suchthilfe, erklärte Andrea Stollfuß, die Bundes- und Diözesanvorsitzende des Selbsthilfevereins Kreuzbund. „Suchtselbsthilfe ist Alltagshilfe“, so Stollfuß.

„Die Suchthilfe ist ein starkes Stück evangelischer Kirche“, unterstrich Carsten Schleef, der stellvertretende Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, dessen Teil die Diakonie An Sieg und Rhein ist.

Zahlreiche Klient:innen, die Mitarbeitenden der Suchthilfe sowie Gäste aus Politik und Gesellschaft, Kirche und Diakonie feierten das Jubiläum – mit alkoholfreien Cocktails und köstlichen Häppchen. Die Band „Knallblech“ begeisterte bei einem mitreißenden Auftritt.