Gerrit Hardung (l.) und Benedict Müller

FSJ bei der Diakonie – Orientierung gewinnen

von Anna Neumann

10.07.2023

Gerrit Hardung (19) und Benedict Müller (20) vollenden zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Diakonie An Sieg und Rhein. Hier erzählen sie, warum ihnen ihr FSJ viel gebracht hat.


Gerrit Hardung: FSJ in der Offenen Sozialarbeit

Ich bin in Sankt Augustin-Hangelar aufgewachsen, später auf das Albert-Einstein-Gymnasium in Niederpleis gegangen und habe die Schule mit dem Abitur im Juni 2022 abgeschlossen.

Ich wollte dann etwas anderes als Schule machen, war mir aber noch nicht sicher, was ich eigentlich in der Zukunft machen wollte. Deswegen habe ich mich für ein FSJ, so wie meine Schwester es auch getan hatte, entschieden, um in die Arbeitswelt reinzuschnuppern und mir über meine weiteren Schritte klar zu werden.

Ich hatte Gemeindearbeit in meiner Gemeinde St. Augustin Ort und Hangelar kennengelernt, wollte mein FSJ zunächst in der Nachbargemeinde Sankt Augustin Niederpleis und Mülldorf absolvieren. Auch weil ich keinen Führerschein hatte, bin ich dann zur Diakonie gegangen.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem FSJ, da ich vieles kennengelernt habe und auch vieles mitnehme. Die Arbeit in den unterschiedlichsten Bereichen – wie Kinder- und Jugendarbeit, Senior*innenarbeit – oder auch die Einblicke in die Arbeit mit Geflüchteten und Migrant*innen gaben mir einfach einen großen Überblick über die soziale Arbeit. Außerdem lernte ich, mich viel öfter selbst einzubringen in Entscheidungen und Meinungen, und auch viele essenzielle Dinge im alltäglichen Leben. Sei es der Umgang mit den unterschiedlichen Zielgruppen oder einfach generell Dinge, die einem in der Schule einfach nicht beigebracht werden, aber wichtig im Leben sind.

Ich wurde im Fachbereich Offene Sozialarbeit an unterschiedlichen Stellen eingesetzt. Zum einen am Empfang zum Einteilen der Hilfesuchenden auf die Berater bzw. Beratungsräume. Dann bei einem Senior*innentreff zum Aufbau und zum Gespräch mit den Menschen, und bei einem Spieleangebot für Kinder und Jugendliche.

Außerdem gab es immer zwischendurch Aktionen, zum Beispiel  Ferienangebote oder Ausflüge, bei denen ich geholfen habe und die auch viel Spaß gemacht haben. Alles in allem war mein FSJ sehr abwechslungsreich.

Spaß hat mir am meisten die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in Sankt Augustin gemacht. Da ich selbst Pfadfinder bin und mit meinem Bruder zusammen eine Jugendgruppe leite, kenne ich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und konnte mich deshalb bei dem Spieleangebot auch oft selbst mit einbringen, aber auch vieles für meine Gruppenleitung bei den Pfadfindern mitnehmen. Diese Ergänzung hat mir sehr Spaß gemacht und es war so gut wie nie langweilig.  Mir wurde alles Schritt für Schritt erklärt, was ich zu tun habe; wenn ich etwas nicht verstand, konnte ich immer nachfragen.

Ich werde nun Medientechnologie studieren. Auch wenn es nicht die soziale Arbeit ist, mit der ich mich in der Zukunft beschäftigen werde, hat mir das FSJ dennoch viel gebracht in Bezug auf meine Orientierung. Als ich mein FSJ begann, war mir keine Richtung klar. Ich wusste noch nicht mal, ob ich überhaupt studieren möchte, geschweige denn was. Das FSJ gab mir einfach die Zeit und die Möglichkeit, mich mehr auf meine Zukunft zu konzentrieren als in der Schulzeit. Ich konnte überlegen, mich informieren und mich nach Möglichkeiten umsehen.

Mich interessieren schon immer technische Zusammenhänge. Das Interesse an Medien und Filmen kam aber erst so richtig während des FSJs zum Vorschein. Man muss also nicht soziale Arbeit studieren, um ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren. Es ist einfach eine schöne und lohnende Abwechslung zum schulischen Alltag. Ein Jahr, von dem so gut wie jeder Mensch profitiert, vor allem in Bezug auf den Umgang mit Mitmenschen.

 

Benedict Müller: FSJ im Sozialpsychiatrischen Zentrum

Ich bin in Siegburg geboren und aufgewachsen. Später bin ich dann auf das Gymnasium Alleestraße gegangen und habe dort 2022 mein Abitur gemacht.

Ich wusste nicht genau, ob ich soziale Arbeit oder Lehramt studieren soll, deshalb habe ich mich für ein FSJ im Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) in Troisdorf entschieden. Ich habe mir erhofft, dass ich möglichst viele Eindrücke bekommen kann, um mir die Entscheidung zu erleichtern. Außerdem wollte ich etwas anderes als Schule machen. Ich würde jedem empfehlen ein FSJ zu machen, da man während dieses Jahrs viel über sich und andere lernen kann. Außerdem kann es die Entscheidung, was man beruflich machen möchte, vereinfachen.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Einsatzstelle und somit auch sehr zufrieden mit meinem FSJ. Die Einblicke, die ich während meines FSJ sammeln konnte, haben mich dabei unterstützt, in welche berufliche Richtung ich in Zukunft gehen möchte.

Meine hauptsächliche Aufgabe ist es, mit den Besucher*innen in Kontakt zu treten. Das heißt, dass ich mit den Besucher*innen koche oder spiele. Es gehört auch der tägliche Einkauf für Frühstück und Mittagessen dazu. Mittwochs unterstütze ich im Kontakt-Café des SPZ. Donnerstags begleite ich am Nachmittag eine Seniorengruppe des SPZ. Dort ist meine Aufgabe, den Fahrdienst und die Gruppe zu begleiten.

Es gibt nicht die eine einzelne Sache, bei der ich sagen würde, dass macht mir richtig Spaß. Vielmehr hat mir jede Aufgabe sehr viel Spaß bereitet: Ich habe mich auf jeden neuen Arbeitstag gefreut.

Ich war mir, bevor ich mein FSJ begonnen habe, nicht sicher, ob ich soziale Arbeit oder Lehramt studieren soll. Die Einblicke, die ich während meines FSJ sammeln konnte, haben mir sehr geholfen: Ich habe mich dafür entschieden, nach meinem FSJ soziale Arbeit zu studieren.

Links

zu den erwähnten Fachbereichen