Landrat Sebastian Schuster und Diakonie-Gechäftsführer Patrick Ehmann (r.) pflanzen den "Engagementbaum" ein, mit dabei Birgit Binte-Wingen, die Leiterin der Freiwilligen-Agentur.

„Engagementbaum“ wirbt für freiwilliges Engagement

von Anna Neumann

11.09.2023

Der Blaubeerstrauch ist nicht überragend groß, aber echt schön anzuschauen und mit einer Reihe von Beeren herangewachsen, die noch weiter reifen werden.


In dieser Woche befindet das Bäumchen sich Tag für Tag vor dem Zeitraum, dem Zentrum für Diakonie und Bildung, an der Siegburger Fußgängerzone: Der „Engagementbaum“ ist ein Sympathie- und Werbeträger für freiwilliges Engagement.

Ordentlich eingepflanzt haben ihn der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, und der Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein, Patrick Ehmann. Das war der sprichwörtliche Spatenstich für die Aktion und die regionale Eröffnung der bundesweiten „Woche für bürgerschaftliches Engagement“.

“Ehrenamt ist wichtig“, betonte Landrat Schuster. Er motiviere gern und bei jeder Gelegenheit für ehrenamtliches Engagement, beispielsweise auch bei Einbürgerungen: Ehrenamt, so der Landrat, „kommt anderen zugute und man lernt andere Menschen kennen.“ Das passt zum Credo von Birgit Binte-Wingen, der Leiterin der Freiwilligen-Agentur für den Rhein-Sieg-Kreis, angesiedelt bei der Diakonie: „Freiwilliges Engagement sollte Spaß machen.“

Deshalb wirbt die Freiwilligen-Agentur für passende Tätigkeitsfelder, berät individuell bei der Auswahl und betreibt mit der Engagementbörse ein digitales Tool, bei dem Interessierte rund um die Uhr nach möglichen Aufgaben stöbern können. Institutionen können in der Datenbank ehrenamtliche Mitarbeitende suchen.

Peter Schmitz kann davon berichten: Als er in Pension gegangen war, wusste er zunächst nur, dass er sich engagieren wollte. Doch was? Seine persönliche Antwort fand er in der Beratung bei der Freiwilligen-Agentur heraus. Der heute 72-Jährige hat dann im Laufe der Zeit auf verschiedene Weise junge Menschen unterstützt. Zunächst hat er in Sankt Augustin in der Kinderklinik bei einem Projekt für Geschwister von erkrankten Kindern mitgeholfen, eine „sehr befriedigende Tätigkeit“, wie Schmitz betont. Später half er als „Pate für Ausbildung“ einem Azubi auf dem Weg in den Beruf. Dann wurde er so genannter Lesepate in einer Siegburger Schule.

Sport, Karneval, Kita, Schule, Frauenhäuser – und beispielsweise auch Kommunalpolitik. Die Möglichkeiten für Engagement, für befriedigende, aber nicht mit Geld entlohnte Tätigkeit, sind richtig breit gefächert. Dafür werden immer wieder neu Menschen mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihrer Tatkraft gebraucht. Um Passant:innen auf das Ehrenamt anzusprechen und für eine Aufgabe zu gewinnen, rückt die Freiwilligen-Agentur in diesen Tagen nun den „Engagementbaum“ vor die Tür in der Ringstraße 2, Ecke Bahnhofstraße. Auf Karten gedruckte Steckbriefe von Tätigkeitsfeldern kann man mitnehmen – als Merkzettel.

Ehrenamt verändert sich: „Wir sehen eine zunehmende doppelte Kurzfristigkeit“, sagte Diakonie-Geschäftsführer Patrick Ehmann. Menschen möchten sich freiwillig engagieren, aber gern auch nur projektweise; und öfter wollen sie es von jetzt auf gleich tun: gleich morgen zusammen mit anderen einen Garten winterfest bestellen, beispielsweise. „Deshalb braucht es eine Basisstruktur durch das Hauptamt, auf das sich Ehrenamt aufpflanzen lässt. Deshalb liegt mir die Freiwilligen-Agentur so am Herzen.“

Freiwilliges Engagement ist befriedigend, weiß Peter Schmitz.
In der digitalen Engagementbörse lässt sich nach Aufgaben stöbern.

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