Probiers mal mit Gemütlichkeit - und mit Meditation als einem der Bausteine der Achtsamkeits- und mitgefühlbasierten Suchtprävention. Foto: unsplash.com

Suchtprävention an der Schule – Die AmSel ist im Rhein-Sieg-Kreis gelandet

von Oeffentlichkeitsarbeit EKASuR

07.09.2021

In dieser Woche treffen sich 14 Multiplikator*innen aus drei Schulen des Rhein-Sieg-Kreises zum dritten Modul der Fortbildung „Achtsamkeits- und mitgefühlbasierte Suchtprävention in der Schule (AmSel)


Körper- und Wahrnehmungsübungen erleben und anleiten, meditieren, Selbstmitgefühl stärken – das trainieren die Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen in dem vierteiligen Kurs, um es später an Schülerinnen und Schüler weitergeben zu können.  Das vierte Modul ist für November geplant. Jedes Modul umfasst eineinhalb Tage, wegen Corona bislang online realisiert.

Was das mit Suchtprävention zu tun hat: Regelmäßige Achtsamkeitspraxis stärkt nach wissenschaftlichen Belegen die Selbststeuerung, aktiviert innere Belohnungsstrukturen, reduziert Stress und fördert die Resilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit. So gewinnt Achtsamkeit als Präventivmaßnahme in der Gesundheitsförderung immer mehr an Bedeutung, auch in der Suchtprävention.

AmSel ist ein dreijähriges Projekt für Suchtprävention in Schulen, das auf Methoden zur Förderung von Achtsamkeit bei Kindern und Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften basiert. Die Fachstelle für Prävention der Diakonie An Sieg und Rhein ist eine von zwei Projektpartnerinnen. Entwickelt wurde das Projekt AmSel von „update – Fachstelle für Suchtprävention“ des Caritasverbands und des Diakonisches Werks Bonn in Kooperation mit der AG Gesundheitsförderung und Prävention der Kliniken Essen-Mitte. Finanziert wird das Projekt vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen. Parallel zur Fortbildung und Umsetzung in der Schule wird das Projekt laufend wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

In den vier Modulen geht die Weiterbildung – die Plätze für 2022 im Rhein-Sieg-Kreis sind bereits vergeben – neben den Grundlagen für Achtsamkeitsforschung, Stressentstehung, Einführung in die Achtsamkeitspraxis (Körper- und Wahrnehmungsübungen) auch genauer auf Grundlagen der Suchtprävention ein. Im Laufe der Weiterbildung wird deutlich, wie sehr diese miteinander verknüpft sind. Eine gute Achtsamkeitspraxis dient auch zur Emotionsregulation und minimiert letztlich die Risiken einer Suchterkrankung.

Ziel ist es, Schüler*innen durch achtsames Verhalten bei der Bewältigung von Belastungssituationen zu unterstützen und achtsamkeitsorientierte Strukturen in Schulen zu stärken.  So werden eine Verbesserung des Schulklimas sowie eine mitgefühlsbasierte Kommunikationskultur gefördert.

Auch die Referentinnen der Fachstelle Prävention können einen Effekt bei sich feststellen. „Ich achte mehr auf meine Bedürfnisse“, beschreibt Sandra Bohlscheid die Wirkung des Trainings. Sarah Diener ergänzt: „In anspruchsvollen Situationen spüre ich nun bewusst in mich hinein und handele erst im zweiten Schritt.“ 

Link

Suchtprävention, Diakonie An Sieg und Rhein