„ZERO! Die Ausstellung, die es in sich hat“
von Anna Neumann
18.10.2022
Um vorzubeugen, holt die Diakonie „ZERO! Die Ausstellung, die es in sich hat“ in den Rhein-Sieg-Kreis. Die interaktive Ausstellung soll vor allem junge Menschen ansprechen. Vom 24. bis 28. Oktober ist „ZERO“ im Diakonie-Veranstaltungsraum in Troisdorf zu sehen. Die Botschaft der Ausstellung lautet, ähnlich dem Titel der Website: wenn schwanger, dann zero; dann keinen Alkohol trinken.
Der Untertitel ist ein schönes Wortspiel: Die Ausstellung „die es in sich hat“ ist begehbar. Ein Kuppelzelt füllt die Halle auf dem Postgelände gegenüber des Troisdorfer Bahnhofs. Wer das Zelt betritt, befindet sich im Innern einer symbolischen Gebärmutter und versetzt sich in die Perspektive des Kindes. Die erlebnisorientierte Ausstellung nimmt mit auf eine Reise durch die Zeit der Schwangerschaft. Touchscreen-Stationen ermöglichen vertiefende Einblicke. Die Ausstellung, verantwortet vom FASD-Netzwerk Nordbayern, soll vor allem junge Erwachsene ansprechen und Prävention gegen Fetal Alcohol Spectrum Disorder (FASD) bewirken.
Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung und die Fachstelle Prävention der Suchthilfe der Diakonie An Sieg und Rhein haben gemeinsam die Initiative für die Ausstellung ergriffen. Ihre Sorge gilt den betroffenen Neugeborenen, die geistige und körperliche Schäden davontragen.
Aktionswoche in Vorbereitung
Die Ausstellung ist Teil der Aktionswoche „Schwanger – ich trinke NULL Alkohol“ des Rhein-Sieg-Kreises in Kooperation mit der Diakonie An Sieg und Rhein vom 24. bis 28. Oktober, vorgestellt von Landrat Sebastian Schuster und Superintendentin Almut van Niekerk. Plakate und Handzettel werben öffentlich für den Verzicht auf jeglichen Alkoholkonsum während Schwangerschaften. Die Mahnung wird in Sozialen Medien verbreitet. Ergänzend lädt der Kreis zur Fachtagung „Blau im Bauch?“ am 26. Oktober und zur Fortbildung „FASD – lebenslange Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft“ am 27. Oktober ein. In Deutschland kommen jährlich 3.000 Kinder mit FASD zur Welt.
Als Vater und Großvater wisse er, wie wichtig es ist, während einer Schwangerschaft auf Alkohol zu verzichten, erklärte Landrat Schuster in der Pressekonferenz im Kreishaus. Er freue sich, dass die Aktionswoche durch die Kooperation von Kreis und Diakonie angeboten wird.
Freude über die Kooperation
Der Freude über die Kooperation schloss sich Superintendentin van Niekerk an. Sie wies darauf hin, dass Sucht und Schwangerschaft ein Beispiel für komplexe Lebenslagen sind, die integrierte Beratung erfordern. „Das ist das strategische Thema der Diakonie“, so van Niekerk.
Die Folgen von FASD überforderten Eltern oftmals, erklärte Rita Birkenbeil von der Schwangerenberatung. Weiter sagte sie: Dass nun in Sachen FASD „alle in einem Boot unterwegs sind, finde ich grandios“.
Präventiv wirken
Ralf Thomas, Abteilungsleiter im Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises, betonte, dass das Gesundheitsamt mit dieser Aktion präventiv wirken will. Das führte Karsten Heusinger, Koordinator Gesundheitsförderung und Prävention im Gesundheitsamt, näher aus: Bei FASD gelte es, so früh wie möglich aufzuklären und zu warnen. Und so schaltet der Kreis die Medienkampagne und bietet für Multiplikator*innen die beiden Fachveranstaltungen.
„SCHWANGER: Ich trinke NULL Alkohol!“ heißt der Slogan auf Plakaten und Flyern. In Variationen sind schwangere Frauen zu sehen, die angebotenen Alkohol zurückweisen. Die mit den Logos von Kreis und Diakonie versehenen Motive enthalten weitere kleine Botschaften, darunter: „Meinem Kind zuliebe!“
Die Ausstellung besuchen
„Zero! Die Ausstellung, die es in sich hat“ ist zu sehen in der Veranstaltungshalle der Diakonie An Sieg und Rhein, Poststraße 91, 53840 Troisdorf, Hinterhaus, Zugang über die Kronprinzenstraße. Es gibt noch freie Slots für Besuche von Gruppen, Anmeldungen nimmt Anke Moisa von der Schwangerenberatung entgegen, , Telefon 02241 12 72 90. Einzelpersonen sind ebenfalls willkommen, eine Anmeldung ist für sie nicht verpflichtend, aber empfohlen, ebenfalls bei Anke Moisa.
Links
Website zur Ausstellung
Hilfe für Schwangere
Fachstelle für Prävention