Foto: Bob van Aubel / unsplash.com

Rhein-Sieg-Kreis-Feger

von Anna Neumann

20.02.2024

"Rhein-Sieg-Kreis-Feger" ist ein Arbeitsprojekt der Suchthilfe der Diakonie An Sieg und Rhein. Schwerstabhängige Klient*innen arbeiten montags bis freitags in der Straßenreinigung.


Zielgruppe
Bis zu zehn Suchtkranke können an dem Projekt teilnehmen. Sie kommen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, sind volljährig und haben keine Erwerbsarbeit. Auch für Maßnahmen von Jobcenter bzw. Agentur für Arbeit stehen sie wegen Schwerstabhängigkeit nicht zur Verfügung. Sie nehmen teil, um eine Tagesstruktur zu haben und sich Schritt für Schritt wieder an die Arbeitswelt heranzutasten.

Angebot
Die Klient*innen erhalten 1 Euro je geleistete Arbeitsstunde. Außerdem erhalten sie Frühstück und Mittagessen. Bei Arbeitssuche, Wohnungssuche und zum Beispiel Anträgen auf Sozialleistungen werden sie sozialarbeiterisch unterstützt.

Ablauf
Das Arbeitsprojekt läuft montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr. Der Arbeitstag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück und endet mit dem Mittagessen. In der dreistündigen Arbeitsphase übernehmen die Teilnehmenden Straßenreinigungsarbeiten, u.a. entsorgen sie Drogenkonsumutensilien, erledigen kleinere Grünflächen- oder handwerkliche Tätigkeiten im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

Das Projekt wird vom Rhein-Sieg-Kreis finanziert.

Kontakt
Suchthilfe, Projekt Rhein-Sieg-Kreis-Feger

Stefanie Riesop
0160 1155 455

Lennart Schulte
01517 0595057

Poststraße 91, 53840 Troisdorf

 

DETAILS

Einordnung

Das Projekt Rhein-Sieg-Kreis Feger erweitert das ausdifferenzierte ambulante Suchtkrankenhilfesystem der Diakonie An Sieg und Rhein um ein Angebot zur Tagesstrukturierung. Dabei steht die Wiederherstellung, die Verbesserung oder der Erhalt der beruflichen (Wieder-) Eingliederung und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Fokus.

 

Teilnehmer*innen

Konkret sollen mit jenem Arbeitsprojekt suchtkranke volljährige Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis ohne jegliche Tagesstruktur erreicht werden. Gerade Menschen, die aufgrund ihrer Suchterkrankung nicht für die klassischen Maßnahmen des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit zur Verfügung stehen, können so niederschwellig an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Insgesamt können maximal zehn Personen gleichzeitig am Projekt teilnehmen.

 

Struktur

Das Projekt findet montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr statt. Regulär wird sich um 9 Uhr zum gemeinsamen Frühstück getroffen. Darauf folgt ab ca. 10 Uhr eine dreistündige Arbeitsphase. In dieser Zeit führen die Teilnehmer*innen des Rhein-Sieg-Kreis-Feger-Projektes Straßenreinigungsarbeiten durch. Sie entsorgen Drogenkonsumutensilien (Spritzen, Kanülen etc.), erledigen Grünflächenarbeiten oder übernehmen kleinere handwerkliche Tätigkeiten. Dies geschieht auf dem Gebiet des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreises. Für den Zeitraum von 13 bis 14 Uhr sind ein gemeinsames Mittagessen und Nachbesprechungen der Einsätze vorgesehen. Neben der Verpflegung in Form von Frühstück und Mittagsessen können Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr zur An- und Abreise zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren erhalten die Teilnehmer*innen eine Entlohnung in Höhe von 1,40 Euro pro geleisteter Arbeitsstunde.

Das Rhein-Sieg-Kreis-Feger-Projekt wird von einer pädagogischen Fachkraft der Suchthilfe geleitet und stellt dementsprechend auch ein sozialarbeiterisch-begleitendes Angebot sicher. So, kann an Themen wie Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Substitution, Entgiftung, Therapie oder Justizangelegenheiten begleitend zum Projekt gearbeitet werden.

 

Fachliche Einordnung

Die tagesstrukturierende Tätigkeit dient vor allem dem Ziel, dass die Teilnehmer*innen wieder an der Gesellschaft teilhaben können. Dafür werden Kompetenzen wie Eigenverantwortung oder Sicherheit in Bewerbungssituationen im Rahmen des Projektes vermittelt. Letztlich ist die finanzielle Autonomie, die primär durch Erwerbsarbeit sichergestellt wird, eine Grundvoraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Deswegen ist die kleinschrittige Heranführung an die Erwerbstätigkeit ein Bestandteil des Projektes. Das Rhein-Sieg-Kreis-Feger-Projekt versteht sich sowohl integrativ als auch inklusiv. Die Teilnehmer*innen können im geschützten Rahmen des Projektes an Facetten des gesellschaftlichen Lebens teilhaben.

Lennart Schulte und Stefanie Riesop