Logo der Diakonie An Sieg und Rhein
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Gegen weibliche Genitalbeschneidung – Auftaktveranstaltung

von Anna Neumann

14.08.2020

Ein Netzwerk zum Thema weibliche Genitalbeschneidung im Rhein-Sieg-Kreis aufbau-en und betroffene Frauen und Mädchen besser betreuen – das sind Ziele einer Initiative in Sankt Augustin.


Nun lädt die Initiative zu einer Auftaktveranstaltung am 19. August, 16.30 Uhr, im Ratssaal der Stadt Sankt Augustin. Die Initiative – ursprünglich von Kommunal-Politiker*innen in Sankt Augustin gestartet – kommt von der Arbeitsgruppe „Nein zur weiblichen Genitalbeschneidung“. Ihr gehört der Sozialdezernent von Sankt Augustin an, ihr gehören drei grüne Politiker*innen an, zwei Vertreterinnen der Ortsgruppe Sankt Augustin des Deutschen Kinderschutzbundes Sankt Augustin sowie von der Diakonie An Sieg und Rhein Maria Neuschaefer-Rube (Integrationsagentur) und Ruth Kippelt (Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung).

Zur Auftaktveranstaltung hat die Arbeitsgruppe Jawahir Cumar (Düsseldorf) eingeladen. Sie ist Gründerin des Vereins „stop mutilation“. Der Verein setzt sich für Frauen und Mädchen ein, die von Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht sind.

Außerdem wird der Gynäkologe Dr. Christoph Zerm (Herdecke) referieren. Der Arzt berät seit 15 Jahren betroffene Frauen, erstellt ärztliche Gutachten für die Anerkennung in Asylverfahren.

Die Veranstaltung wird Informationen ebenso bieten wie die Möglichkeit zum Austausch der Fachkräfte untereinander. Ziele über den Tag hinaus sind u. a. weitere Veranstaltungen und auch der Aufbau einer fachgerechten Beratung für betroffene Frauen, Mädchen und Familien.

In Deutschland leben nach Angaben von „stop mutilation“ fast 75.000 betroffene Frauen ab 18 Jahre und mehr als 20.000 gefährdete Mädchen unter 18 Jahren. Viele Familien setzen die Tradition hier fort und lassen ihre Töchter beschneiden – meist in den Ferien im Herkunftsland oder im Ausland, so die Erfahrung des Vereins.

Genitalbeschneidung ist in Deutschland im Strafgesetzbuch verboten. Das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) bietet Schutz bei Kindeswohlgefährdung.

HINWEISE
Es gibt noch freie Plätze. Wegen Corona ist eine Anmeldung erforderlich bei Jacqueline Weinstock, Telefon 02241 243 226, E-Mail

Website von „stop mutilation“: http://www.stop-mutilation.org/

Website von Dr. Christoph Zerm: https://www.dr-zerm.de