Die Ankerstraße – im Spiegel der Kunst, aus der Perspektive von Bewohner*innen
von Anna Neumann
14.04.2023
Der Kölner Künstler Mathias Weinfurter hat das Projekt geschaffen. Ankerstraße – so heißt eine der Straßen in dem Stadtteil, aus dem der 1989 geborene Weinfurter selbst auch stammt. Von der Ankerstraße in die Ankerstraße: Nico Dreuw und Maria Neuschaefer-Rube von der Diakonie An Sieg und Rhein begleiteten den Ausflug mit Menschen aus dem Interkulturellen Senior*innentreff – einschließlich einer Begegnung mit dem Künstler.
Positive Seiten besprochen
Ein Veedel – immer wieder im Gerede; andere machen es schlecht. Es gab oft Negativ-Berichterstattung. In der Ausstellung nun trafen die zusammen, die es beurteilen können, weil sie dort leben, manche auch wie Weinfurter dort aufgewachsen sind. „Das Leben in der Ankerstraße wurde von seiner positiven Seite sichtbar“, erzählt Sozialarbeiter Nico Dreuw.
Ethnologin Maria Neuschaefer-Rube findet, dass die positiven Seiten und Perspektiven in der Ankerstraße Beachtung verdienen. Richtig viel Gesprächsstoff lieferten die Kunstwerke von Mathias Weinfurter. Die Silhouette der Ankerstraße, errichtet mit einer Stahlkonstruktion, erinnert an ein Bergmassiv – und an den Michaelsberg im benachbarten Siegburg.
Eine Stahl- und Betonkonstruktion wirkt schnell kalt und abweisend, fand ein Bewohner. Dem widersprachen Senior*innen, die schon lange dort wohnen. So kam die Gruppe auf die Vorteile zu sprechen; Hochhäuser bieten enorm viele: Hier grenzt sich niemand per Gartenzaun ab. Gemeinsame Flure und Aufzüge dienen als Kontaktflächen. Übrigens sorgen die Aufzüge auch für Barrierefreiheit. Die Wohnungen sind relativ groß – auch eine schöne Qualität für ihre Bewohner*innen.
Diakonie bietet Sozial- und interkulturelle Arbeit
Die Diakonie An Sieg und Rhein ist mit Quartierssozialarbeit und interkultureller Arbeit in der Ankerstraße und den umliegenden Wohnstraßen aktiv, bietet u. a. Spiel und Spaß für die Kinder, initiiert gemeinsame Feste und Aktionen für alle Generationen, berät bei persönlichen Fragen, beispielsweise zu Kinderzuschlag und Wohngeld, Rente und Pflege, Aufenthalt und Asyl.
Die Ausstellung von Mathias Weinfurter, der in Offenbach und Jerusalem Kunst studiert hat, ist noch bis 16. April in der „Moltkerei Werkstatt“ in Köln zu sehen.
Links
zur Website des Künstlers
Informationen über die Quartierssozialarbeit