Diakoniesammlung – In unser Herz schauen
„Von Kindesbeinen an benötigen wir Begleitung, Unterstützung, Schutz, Zuspruch und Liebe. Dazu müssen wir nicht in die Evolution schauen, sondern allein in unser Herz“, sagt Franz Werfel, der Vorsitzende der gemeinsamen Sammlungskonferenz von Caritas und Diakonie in NRW. „Füreinander“ lautet das aktuelle Motto der großen ökumenischen Spendenaktion von Caritas und Diakonie.
Das Motto weist auf die Bedeutung des sozialen Miteinanders hin. Man kann auch sagen: Es erinnert daran, dass wir Menschen als Gemeinschaft nur stark sind, wenn wir füreinander einstehen.
Füreinander – die Diakoniesammlung startet soeben und läuft bis 7. Dezember. Sie ist nötig, weil trotz vieler Hilfen leider auch viele Menschen durch das soziale Netz fallen. Traditionell gehen Sammlerinnen und Sammler in der Nachbarschaft von Tür zu Tür.
Manche Gemeinden legen Überweisungsformulare aus
Natürlich läuft die Sammlung heutzutage in vielen evangelischen Kirchengemeinden auch anders: Sie legen ihrer Gemeindezeitung ein Überweisungsformular bei. Man muss nur noch den Betrag und die eigene Bankverbindung eintragen und dann das Formular bei der Bank abliefern. Fertig ist die Diakonie-Spende.
QR-Codes führen zu Online-Spendentools
Manche Kirchengemeinde macht es Spender*innen noch leichter und druckt einen QR-Code aus, der direkt zur Online-Spende der Gemeinde führt. Wer Menschen helfen möchte, kann dann mit wenigen Klicks auf Handy oder Tablet digital spenden.
In Seelscheid sammeln Weihnachtsboten
Und dann gibt es eine besondere Kombination: Die Sammler*innen der Evangelischen Kirchengemeinde Seelscheid machen ganz traditionell die Hausbesuche bei Gemeindemitgliedern, gehen von Tür zu Tür. „Das ist bei uns bewährt“, sagt Gemeindepfarrer Carsten Schleef.
Eine Pointe wird in Seelscheid allerdings hinzugefügt: Die Sammler*innen haben die Gemeindezeitung mit dabei. Sie klingeln, überbringen den „Seelscheider Boten“ und fragen dann auch nach Spenden für die Diakonie.
Der „Bote“ erscheint dreimal im Jahr, wird also zweimal in den Briefkasten geworfen. Aber bei der Diakoniesammlung im Advent wird er persönlich ausgehändigt. Bis zu sechzig Menschen helfen in Seelscheid bei diesem Service. Die Sammler*innen überbringen quasi den Weihnachtsboten.
Ein weiterer Aspekt kommt hinzu:Aus Sicht von Pfarrer Schleef sind die Sammler*innen eine “pastorale Vorhut“. Sie sind die Gesichter der Gemeinde. Denn die meisten engagieren sich seit Jahr und Tag bei der Diakoniesammlung.
Sie besuchen die Gemeindeglieder, sprechen sie auf die Diakoniespende an. Wer Fragen zu den Spendenzwecken hat, bekommt prompt kompetente Antworten. Darüber hinaus erfahren die Sammler*innen, ob diejenigen, die sie besuchen, selbst Sorgen haben und wo der Schuh drückt. „Viele werden reingebeten. Es entsteht ein kleiner Plausch“, so Schleef. Und wenn nötig bekommt er als Pfarrer hinterher einen Hinweis, wo ein Besuch angezeigt ist.
Drei Ebenen verteilen die Spenden
Gesammelt wird also in allen evangelischen und katholischen Gemeinden. Und dann wird das Geld sinnvoll dreigeteilt, um die Menschen gut zu erreichen, die es erhalten sollen: Ein Teil geht an die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, ein Teil an die Diakonie An Sieg und Rhein und ein Teil verbleibt in der jeweiligen Ortsgemeinde für die dortige Diakonie.
Die Diakonie An Sieg und Rhein wird ihren Anteil aus den Diakoniesammlungen an den „Familienfonds für Kinder“ weiterleiten. Inflation, weiterhin steigende Energiekosten, Krieg in Europa – viele Familien haben Sorgen und das bekommen auch die Kinder zu spüren. „Insbesondere sind Kinder von sozialschwachen Familien, von psychisch erkrankten und von suchterkrankten Eltern stärker von sozialer Armut und Ausgrenzung betroffen“, so Patrick Ehmann, Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein. Seine Diakonie unterstützt Kinder und ihre Familien mit Beratungs-, Gruppen- und Freizeitangeboten.
Diakonie An Sieg und Rhein bedenkt Kinder
Die Spenden aus den Diakoniesammlungen geben die Möglichkeit, den betroffenen Kindern schnell und unbürokratisch zusätzlich unter die Arme zu greifen – zum Beispiel bei Kleidung, , Hygiene oder auch Ausstattung für den Schulunterricht. Oder zum Beispiel durch einen Zuschuss für die Klassenfahrt oder die Mitgliedschaft im Sportverein.
Ehmann: „Für ihre Hilfsbereitschaft danken wir allen Spendern im Namen der Kinder von ganzem Herzen.“ Denn die Spenderinnen und Spender beflügeln das Füreinander.
Ein Bericht für den Diakonie-Newsletter 3/2024
Links
Websites
– der Evangelischen Kirchengemeinde Seelscheid
– von Caritas und Diakonie NRW für die Sammlungen